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1311. April 26. Neisse.

crast. S. Marc. evang.

Konrad genannt von Wigelheim, vermacht mit Zustimmung seiner Gattin Elisabeth, seiner Kinder Frizcho und Elisabeth und seiner Freunde testamentarisch den Brüdern vom heil. Grabe zu Jerusalem vom Orden des heil. Augustin und dem Hospital der heil. Maria bei Neisse seinen Hof in der Strasse unmittelbar am Rossmarkt in Neisse neben dem Hof Gerlachs des Schulzen von Prelant (Preiland südl. v. Neisse) nach dem Zollthor zu gelegen, unter der Bedingung, dass seine Gattin Elisabeth Zeit ihres Lebens in diesem Hof verbleibe. Auf Bitten Konrads, seiner Gattin und Kinder, sowie des Hospitalmeisters Bruder Lambert und seiner Brüder wurde zu grösserer Sicherung der Schenkung und des Testaments dies verhandelt und veröffentlicht in gehegtem Dinge, in dem der Verzicht und die Überreichung an Bruder Lambert durch Frizcho, den Sohn des Konrad, geschehen ist.

Z.: Jakob claviger z. Z. Landrichter und Heynuso der Fleischer Untervogt (in No. 42 Hulbeke), die Schöffen Sidelmann v. Rathybor, Hermann v. Glogau, Peter v. Tannenberg, Albert Ysenvurer, Ulrich v. Kadan (Merclini in 42) und Heynmann Stuchso, Tylo v. Münsterberg, die Rathmannen Heynuso (Sohn des) Fasold, Hartlib v. Münsterberg, Eberhard (Sohn des) Ohslin, Libing (Sohn des) Rudolf, Ludwig Enkel des Thomas (Ludwico filii Thome, in No. 42 Ludwico Domasinne, vgl. 1311 März 1), Konrad v. La (Lohe bei Breslau), Konrad Schulz v. Ziegenhals, Marsilius Schwiegersohn des Wrowdenricherus (Vreudenrici in 42) die Aeltesten (seniores) der Stadt: Vullensuzelo (Fulleschüssel), Gotfried und Nikolaus gen. v. Pazchow (Patschkau), Herbord v. Troppau, Herden.


Or. mit dem an gelben Seidenfäden hängenden Siegel der Stadt Neisse, beschrieben v. Saurma-Jeltsch, Wappenbuch S. 214 unten, im Bresl. Staatsarch. Neisse Kreuzstift 46, Eine zweite Ausfertigung unter No 42 daselbst mit dem Stadtsiegel an Pergamentstreifen inhaltlich übereinstimmend mit No. 46 hat verschiedene ausgestrichene Stellen, über welchen Abänderungen und Ergänzungen stehen, anscheinend von derselben Hand, welche No. 46 geschrieben hat, und mit No. 46 sich dann auch deckend; auch die Schreibart der Namen der Zeugen weicht in beiden Urk. von einander ab. No. 42 scheint das ursprüngl. Or. gewesen zu sein, es erfuhr dann einige genauere Bestimmungen hineinkorrigirt z. B. über die Lage des Hofes, über die Beschenkten, über die ewige Gültigkeit des Testaments, und auf Grund davon wurde dann eine neue Urkunde, No. 46, ausgefertigt.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.